Was würde sich verändern, wenn die Verbindung zu deinem Menstruationszyklus/Mondzyklus deine einzige spirituelle Praxis wäre?
Ich habe sehr spät angefangen mich mit meinem Menstruationszyklus auseinanderzusetzen. Da war ich schon auf dem anfänglichen Weg in die Peri Menopause. Mir war tatsächlich nicht klar, wie wichtig und verändernd die Verbindung zu meinem Zyklus im weiteren Verlauf meines Lebens sein wird.
Die meisten Frauen wachsen, ohne das Wissen und eine Idee davon was ihre Weiblichkeit eigentlich ist, auf
Selbst das Wissen über die weibliche Anatomie ist oft ein großes Fragezeichen.
Wir haben weder von unseren Müttern noch von deren Müttern gelernt, was der weibliche Zyklus fernab von Blutung und Schwangerschaft eigentlich wirklich bedeutet. Die Gebärmutter als die spirituelle Quelle schlechthin ist uns unbekannt und fremd.
Unser Zyklus in Verbindung zu Mutter Natur kommt in den Biologiebüchern nicht vor, auch in anderen Büchern nicht. Fakten, Zahlen und der wissenschaftliche Fortschritt, besser bekannt als das Patriachat, hat über Jahrtausende unsere Weiblichkeit immer noch fest im Griff. Daran hat sich bis heute leider nicht wirklich viel geändert.
Wenn ich mir meine eigene Geschichte zu meiner Weiblichkeit ansehe glaube ich, dass sie stellvertretend für viele Frauen in meiner Generation steht
Wenn wir das Glück hatten von unseren Eltern aufgeklärt worden zu sein, war das schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.
Augenscheinlich ist die Menstruation dafür da, dass junge Mädchen und Frauen sich mit ihren Schmerzen quälen, sich schämen und alles was damit zu tun hat verstecken. Diese Sichtweise geht auf die Evolutionstheorie und dem Sozialdarwinismus, die im 19. und 20. Jahrhundert verbreitet wurden zurück. Da die Frau als physiologisch, schwaches Wesen angesehen wurde degradierte die Gesellschaft den Leidenszustand der Menstruation zu einem notwendigem Übel. Verschiedene Religionen wie das Christentum und die kirchlichen Strömungen im allgemeinen stuften die Menstruation als unrein rein.
Die Phase der ersten Menstruation (Menarche) bis zur Phase des Mutter-Seins ist mit der Menopause eine der wichtigsten Initiationen. Doch die Menarche wird in dieser Zeit eher abgespalten. Die Pille als Verhütungsmittel macht diese Situation bis heute nicht besser. Im Gegenteil, die Pille verdrängt die Menstruation nicht nur körperlich auch spirituell.
Vor vielen vielen Jahren waren die weiblichen Initiationen der Inbegriff des Matriarchats und gehörten zum Alltag einer Frau dazu
Die Übergänge oder Schwellen einer Frau wurden mit Zeremonien und Rituale gefeiert.
Alexandra Pope & Sjanie Hugo Wurlitzer sprechen in ihrem Buch: Red Power von diesen Schwellen in der heutigen Zeit:
🔻 die eigene Geburt
🔻 die erste Menstruation (Menarche) und damit den Eintritt in die Fruchtbarkeit, Schwangerschaft und
Geburt
🔻 den Eintritt in die Menopause, als Austritt des Gehalten-Werdens durch die eigene Gebärmutter und
den Eintritt in den Leib der spirituellen Welt durch das Getragen-Werden der Urmutter als Synonym
für das Universum.
Nach Jane Hardwicke Collings aus dem Buch: 13 Moons sind das nach ihrer Auffassung die folgenden Lebensphasen:
🔻 die Phase des Mädchens von der Geburt bis zur 1. Menstruation (Menarche) bis zum dem Eintritt in
die Phase der erwachsenen Frau (0-25 Jahre)
🔻 die Phase der Mutter von der Geburt des eigenen Kindes bis zur Menopause (25-50 Jahre)
🔻 die Phase der Maga: Menopause (50-70 Jahre)
🔻 die Phase der alten Greisin sind die letzten Jahre mit dem Beginn des Rentenalter (70 bis zum Tod)
Auf der einen Seite kann das Zelebrieren und Praktizieren dieser Schwellen einen Teil dazu beitragen, dass wir Frauen den Weg unserer Weiblichkeit (wieder) gehen, um die Erde damit zu einem weiblicheren Ort werden zu lassen.
Auf der anderen Seite kann das Zelebrieren und die Integrationen des weiblichen Zyklus im Alltag Frauen helfen unabhängiger, freier und selbstbestimmter zu sein.
Das Leben mit dem eigenen Zyklus ist für mich gleichzusetzen mit dem Leben als souveräne Frau
Frauen können sich von Anfang an mit ihrer Menstruation bis weit über die Menopause hinaus beschäftigen und jede dieser Phasen als Kompass in ihren Alltag integrieren, um danach ihr Leben auszurichten.
Wenn die Menstruation ausbleibt, unregelmäßig oder die Gebärmutter physisch nicht mehr vorhanden ist können Frauen mit dem Mondzyklus arbeiten und diesen in ihren Alltag integrieren.
Eine große Rolle in der Arbeit mit dem Menstruationszyklus spielen die inneren Jahreszeiten.
Sie sind der Kompass für jede Frau, die nach ihrem Zyklus freier, selbstbestimmter und souveräner leben möchte. Die inneren Jahreszeiten beschreiben, wie auch die Jahreszeiten der Erde, wie wir uns physisch und psychisch im täglichen Leben bewegen. Sie sind der Spiegel unserer Innenwelt und zeigen uns wie wir von ihnen beeinflusst werden.
Die (inneren) Jahreszeiten bewegen sich wie ein unermüdliches Rad. Genau wie unser weiblicher Zyklus.
Der innere Frühling ist im Zyklus die Zeit des heranreifenden Eis und die Phase des jungen Mädchens mit ihrer ersten Menstruation. Der innere wie der äußere Frühling ist gekennzeichnet durch Wachstum, Neugier, Verspieltheit, sexuelles Begehren, aufsteigende Energie, intensive Emotionen, Unschuld, Phantasie und Motivation, Risikobereitschaft und Experimentierfreudigkeit.
Der innere Sommer ist die Zeit des Eisprungs und die Phase des Mutter- Seins. Der innere wie der äußere Sommer ist gekennzeichnet durch Freude, maximales Wachstum,
Kreativität, Sichtbarkeit, Verantwortung, hohe Energie, Lust und Flow, Attraktivität und Optimismus.
Der innere Herbst ist die Zeit des hormonellen Abfalls (wenn keine Schwangerschaft vorliegt) und die Phase der Maga in der Peri Menopause. Der innere Herbst ist gekennzeichnet durch Reflexion und Erkenntnisse, Kritik und Aushalten, „Nein“ sagen und das Finden und Aussprechen der eigenen Wahrheit.
Der innere Winter ist die Zeit der Blutung und die Phase der weisen Frau. Der innere wie der äußere Winter ist gekennzeichnet durch Loslassen, Rückzug, Akzeptanz, Stille und innere Verbundenheit, Weisheit und (Selbst)Liebe, erhöhte Spiritualität und Visionen.
In früheren Zeiten als es noch keine Elektrizität gab, war der Zyklus der Frau auf den Mondzyklus abgestimmt. Normalerweise fand die Menstruation mit dem Neumond statt und der Eisprung mit dem Vollmond. Dabei wird von dem rote Zyklus gesprochen. Manche sprechen auch von dem umgekehrten Fall, der dann dem weißen (Heilerinnen) Zyklus zugeordnet ist.
Frauen die aus den verschiedensten Gründen keine Menstruation mehr haben können sich an den Mondzyklus ausrichten. Wie die inneren Jahreszeiten spiegelt der Mondzyklus unseren emotionalen, inneren Zustand wieder.
🌚 Der schwarze Mond ist gekennzeichnet durch Stille und
Potentialentfaltung.
🌕 Der Neumond ist gekennzeichnet durch Geburt und
Neubeginn.
🌓 Der Halbmond ist gekennzeichnet durch neue Ideen und
das Entstehen neue Wege.
🌔 Der erste Viertelmond ist gekennzeichnet durch den
Stillstand der neuen Ideen und Wege.
🌘 Der zunehmende Halbmond ist gekennzeichnet durch
Analysen und die Modifikation von Ideen und Kreativität.
🌑 Der Vollmond ist gekennzeichnet durch das Ausleben von Ideen und Effektivität.
🌖 Der abnehmende Mond ist gekennzeichnet durch Ergebnisse, Ernte und Überarbeitung von Ideen
und deren Auswirkungen.
🌒 Der letzte Viertelmond ist gekennzeichnet durch den Ausblick auf die Zukunft und die Resultate aus
dem Mondzyklus, dem Durchbrechen alter Strukturen und Wege.
🌑 Der Balsamic Moon ist gekennzeichnet durch die Speicherung von Learnings und Weisheit des
ganzen Zyklus, Reflexionen und Kontemplation können losgelassen werden und die Ausrichtung auf
den nächsten Zyklus kann beginnen.
Es ist wichtig, dass Frauen in allen der hier aufgelisteten Phasen bewusst mit sich selbst, ihren Gefühlen und Wahrnehmungen in Verbindung bleiben
Es geht nicht darum alle Phasen wie hier beschrieben genau so zu durchleben und wahrzunehmen. Es geht eher darum zu überprüfen in wieweit sich die Phasen einer Frau, die inneren Jahreszeiten und die Mondphasen mit der eigenen inneren Welt vergleichen lassen.
Nicht jede Frau hat einen 28 Tage Zyklus, nicht jede Frau hat einen 7-tägigen inneren Frühling, Sommer, Herbst oder Winter und nicht jede Frau fühlt und nimmt genau das wahr was durch diese beschriebenen Phasen gekennzeichnet wird.
Es geht mehr darum eine Idee zu bekommen, wie der Alltag mit dem eigenen Zyklus abgestimmt werden kann.
Ein gutes Beispiel hierfür ist die Phasen der Blutung, des inneren Winters.
Wenn es möglich ist plane dir die Tage deiner Blutung so ein, dass du möglichst keine Termine hast und du dich eher in Ruhe und Stille zu Hause aufhalten kannst, auch mit Kindern und Partner/In. Das gilt ebenso für berufliche Termine - auch wenn du angestellt bist.
Gesellschaftlich brauchen wir immer noch das Bewusstsein, die Sensibilität und auch das Wissen, dass es für Frauen wichtig ist sich in ihrer Menstruation still und in Ruhe zurück zu ziehen
Denn danach können sie wieder energetischer, freudiger und lebendiger in ihr Leben zurückkehren.
Wie kannst du nun deinen Menstruations- oder Mondzyklus im Alltag umsetzen? Hier sind einige Beispiele für dich:
💫 Wie schon oben erwähnt, plane deine Tage so gut wie es geht im Voraus, vor allem wenn deine
Blutung vor der Tür steht (falls du einen gleichmäßigen Zyklus hast).
💫 Wenn du nach dem Mondzyklus planst kannst du dich optimal vorbereiten. Bei und um den
Neumond plane eine kleine Auszeit und traue dich damit sichtbar in der Öffentlichkeit zu zeigen.
💫 Bespreche die Integration deines Zyklus mit deinem Partnern/Innen, deinen Kindern und/oder
anderen Menschen in deinem Umfeld.
💫 Spreche grundsätzlich mit anderen Frauen oder Menschen über deine Ideen mit dem Zyklus zu
arbeiten und zu leben.
💫 Führe ein Tagebuch über deine inneren Jahreszeiten. Achte dabei auf folgende Kategorien:
Gefühle/Emotionen, Energie Level, Kreativität, Essgewohnheiten, Gesundheit, Müdigkeit, Schlaf,
Träume, wie sieht deine Praxis aus, Körperempfindungen wie Brust und Gebärmutter, Sexualität und
die inneren Bilder.
💫 Praktiziere Somatic Feminine Yoga und Meditation oder etwas Vergleichbares.
💫 Kümmere dich um eine Gebärmutterheilung (mehr Infos).
Für mich ist mein Leben im Einklang mit dem Mondzyklus das Beste was mir je an Praxis passiert ist.
Wenn wir diesen weiblichen Weg praktizieren, dabei unseren männlichen Anteil heilen, ihn annehmen und akzeptieren kann dies am Ende schon Praxis genug sein
Kein Mensch kann uns beibringen oder sagen wie wir uns zu fühlen haben oder was das Beste für uns ist. Unser Zyklus ist die älteste Spiritualität die wir Frauen haben. Sie sagt uns ganz genau was mit uns los ist und was wir auf unserem Heilungsweg brauchen und tun können.
Unser weiblicher Zyklus ist DIE Verbindung zum Universum, zu unserem weiteren Selbst und/oder zu Gott.
Heile aus dir selbst heraus. Damit hast du alles was du von der Schöpfung bekommen hast. Sei mutig, vertraue dir, zeige dich mit deinem Zyklus. Verändere dabei mit anderen Frauen die Gesellschaft und mache damit die Erde zu einem weiblicheren Ort.
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Tanja lebt seit 2016 mit ihrem indonesischen Ehemann, 2 Hunden und 2 Katzen auf Bali. Nach dem Aufbau einer erfolgreichen Psychologischen Praxis & Yogastudio entschied sich Tanja nach über 12 Jahren erfolgreicher Selbständigkeit, das Geschäft zu verkaufen und in die weite Welt zu ziehen.
Tanja hat ihr "Frau Sein" in Form der Weiblichen Souveränität auf Bali neu entdeckt und bietet Somatische Psychotherapie, Embodiment in Form ihres eigenen Yogastils und Somatische Meditationen aus dem weiblichen Buddhismus für Frauen an.
Tanja liebt es, ihre Learnings mit der Welt zu teilen und Frauen zu unterstützen mehr weibliche Souveränität für eine Neue Erde zu leben.
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